Beendigung der Aktivitäten der VDGE e.V.
Mit großem Bedauern und tiefer Enttäuschung müssen wir mitteilen, dass die Vereinigung von Menschen mit Variante der Geschlechtsentwicklung (VDGE e.V.) zum 25. März 2025 ihre Tätigkeiten eingestellt hat. Diese Entscheidung fiel uns außerordentlich schwer und erfolgte nach dem Rücktritt unserer Vorsitzenden, Christin Löhner, aus dem aktiven Vereinsgeschäft im August 2024. Trotz intensiver Bemühungen, eine geeignete Nachfolge für die Vereinsleitung zu finden, blieb diese Suche leider erfolglos. Besonders enttäuschend war für uns und insbesondere für Christin Löhner, dass sich in dieser Zeit niemand aus dem Kreis der Mitglieder oder Unterstützer*innen bereit erklärte, Verantwortung zu übernehmen oder auch nur Interesse an einer möglichen Unterstützung bekundete.
Unser gemeinsamer Weg seit 2016
Seit unserer Gründung im Jahr 2016, zunächst als „Trans* SHG Hegau“ und später als VDGE e.V., haben wir uns mit Leidenschaft und Engagement der Unterstützung und Beratung von trans*, inter* und nicht-binären Menschen gewidmet. Unter der visionären Leitung von Christin Löhner konnten wir bundesweit Selbsthilfegruppen etablieren und zahlreichen Betroffenen auf ihrem individuellen Weg beistehen. Unsere Arbeit war stets geprägt von dem Ziel, eine offene und unterstützende Gemeinschaft zu schaffen, in der sich jede*r willkommen und verstanden fühlt.
Gründe für die Auflösung
Nach dem Rückzug von Christin Löhner aus dem aktiven Vereinsgeschäft im August 2024 standen wir vor der Herausforderung, eine geeignete Nachfolge zu finden, um die wertvolle Arbeit des Vereins fortzusetzen. Es meldete sich niemand, der bereit war, die Verantwortung für die Vereinsführung zu übernehmen oder auch nur nachzufragen, wie er oder sie helfen könnte. Diese unerwartete Passivität und das fehlende Engagement innerhalb der Community haben uns tief enttäuscht und letztlich zu der schweren Entscheidung geführt, die Aktivitäten des VDGE e.V. einzustellen.
Fortbestand der Community und Ausblick
Trotz der Auflösung des Vereins bleibt die von uns geschaffene Gemeinschaft bestehen. Unsere WhatsApp-Gruppe sowie die digitale Selbsthilfeplattform, die zusammen rund 90 engagierte Mitglieder zählen, werden weiterhin als Orte des Austauschs und der Unterstützung dienen. Hier finden Betroffene und Interessierte auch in Zukunft hilfsbereite Menschen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Den Link zur Whatsapp Community findet man oben, bei Klick auf das grüne Whatsapp-Icon.
Für weiterführende Beratung und Unterstützung möchten wir auf folgende Organisationen hinweisen:
dgti e.V.: Ein bundesweiter Verein mit umfassenden Beratungsangeboten für trans* Personen. (https://www.dgti.org)
Trakine – Trans Kinder im Netz e.V.: Eine spezialisierte Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. (https://www.trans-kinder-netz.de)
Interna der Transparenz wegen
Das „Vermögen“ des Vereins VDGE e.V. beläuft sich aktuell auf rund 260,- €, da Christin Löhner so vorausschauend war, die Vereinshaftpflichtversicherung, die den Verein 199,- € im Jahr gekostet hat, bereits letztes Jahr zu kündigen.
Da der Verein, bis auf den Mitgliedsbeitrag eines Mitglieds, keinerlei Einnahmen hat, konnte er natürlich keine Rücklagen aufbauen. Alleine das Hinterherlaufen und Anmahnen von ausstehenden Mitgliedsbeiträgen, hätte die finanziellen Möglichkeiten des Vereins gesprengt. Die meisten Kosten wie Raummieten für Selbsthilfegruppen, Getränke für Selbsthilfegruppen, oder auch teilweise die Vereinshaftpflichtversicherung wurden zumeist aus der privaten Tasche von Christin Löhner bezahlt.
Christin Löhner wird in den nächsten Wochen eine letzte Mitgliederversammlung einberufen, bei der die Auflösung des Vereins beschlossen werden wird.
Wir danken allen Mitgliedern, Unterstützer*innen und insbesondere Christin Löhner für ihr unermüdliches Engagement und ihre Leidenschaft, die den VDGE e.V. über die Jahre geprägt haben. Obwohl der Verein seine formale Arbeit beendet hat, hoffen wir, dass der Geist der Gemeinschaft und des gegenseitigen Beistands in den bestehenden Plattformen weiterlebt. Wir wünschen allen Betroffenen und ihren Angehörigen weiterhin viel Kraft, Mut und Erfolg auf ihrem individuellen Weg.