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Heute ging eine sehr sonderbare Kooperationsanfrage bei uns ein – Unsere Antwort fällt entsprechend aus…

Heute Abend erreichte uns eine Email mit der Bitte um eine Kooperations und Beteiligung der Kosten um einen „bekannten Geschlechterforscher, Autor und Transmann“ in die Uni Konstanz einzuladen.

Die Email hatte den folgenden Inhalt:

Sehr geehrter VDGE,

wir von der XXX-Bodensee und Xxxxxxxxxx planen gerade eine Veranstaltung und möchte Sie gerne fragen ob Sie Interesse an einer Kooperation hätten-

Wir beobachten in den sozialen Medien (vorallem auf X) eine Verhärtung zweier Fronten. Auf der einen Seite Feministinnen und Feministen und auf der anderen Seite Transaktivisten. Stellenweise wird der Eindruck vermittelt, dass eine vernünftige Diskussion kaum noch möglich zu sein scheint. Wir möchten daher gerne den bekannten Geschlechterforscher, Autor und Trasmann Till Randolf Amelung an die Uni nach Konstanz einladen. In seinem Vortrag „Trans – zwischen politischer Erregung und wissenschaftlicher Evidenz“ wird Herr Amelung sich kritisch mit beiden skizzierten Seiten beschäftigen.

Da er in Berlin wohnt und eine längere Reise nach Konstanz unternehmen muss, würden entsprechend Kosten anfallen. Wir würden euch daher gerne um eine Kooperation anfragen wollen um sich einerseits die Kosten teilen zu können und anderer Seits ein breiteres Publikum ansprechen zu können. Wir würden euch anbieten dass wir uns um die Organisation kümmern würden.

Beir Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Liebe Grüße

Also mal ganz abgesehen, dass die Vereinigung von Menschen mit Variante der Geschlechtsentwicklung e.V. eindeutig weibliche Pronomen benutzt, ist der sonstige Inhalt dieser Anfrage mehr als bedenklich und ja, erschreckend.

Entsprechend fällt unsere – zugegeben sehr harrsche – Antwort aus:

Lieber Herr Xxxxxxx,

wir von der VDGE e.V. müssen schon sagen, wir sind etwas sehr verwundert.

Einerseits schreiben Sie, sie beobachten in den sozialen Medien den „Kampf“ zwischen Feministinnen und Trans Aktivistinnen, meinen damit also sehr wahrscheinlich vor allem den Kampf zwischen den trans-ausschliessenden „Feministinnen“, den sogenannten TERFs und den trans* Aktivistinnen und andererseits wollen Sie dann ausgerechnet den Menschen einladen, der zwar einerseits selbst trans ist, der aber andererseits einer der schlimmsten trans-ausschliessenden Menschen ist, den man aktuell einladen kann?

Herr Till Randolf Amelung vereint beides in sich. Er ist trans Mann und trotzdem er genau die soziale Ausgrenzung, den Hass und die Gewalt gegen trans Menschen kennt, ist er aber auch aktuell einer der Menschen die mit am extremsten genau diese transfeindliche Meinung von TERFs befeuern und unterstützen.

Da fragen wir uns ganz ehrlich, haben Sie noch alle Tassen im Schrank?

Mit solch einer Aktion tun sie niemandem einen Gefallen, außer Herrn Amelung und seiner Geltungssucht selbst.

Sie haben im Landkreis Konstanz die VDGE e.V., die Sie ja auch angeschrieben haben. Sie haben in diesem Zusammenhang direkten Zugriff auf Christin Löhner, selbst trans* Frau, trans* Aktivistin, ehemalige Kandidatin für das Amt der Oberbürgermeisterin von Konstanz, Selbsthilfegruppenleiterin, Peerberaterin und eine glühende Kämpferin FÜR die Rechte von trans* Personen und gegen die verbale oder körperliche Gewalt und die soziale Ausgrenzung von trans* Personen. Eine Person, die seit vielen Jahren im Landkreis Vorträge hält und an zwei Kliniken im Schwarzwald sogar fest im Lehrplan verankerte Dozentin für das Thema „LGBT in der Pflege“ ist.

Und Sie wollen sich an einen Menschen wenden, der all die Arbeit die Christin Löhner hier unten im Südwestdeutschen Raum geleistet hat, all die Aufklärung die sie geleistet hat, all die Toleranz und Akzeptanz für die sie hier über Jahre hin weg gesorgt hat, einfach wieder kaputt machen und ins Gegenteil verdrehen würde????

Tut uns leid, aber dafür bekommen Sie sicher keinen Cent von uns als VDGE e.V., geschweige denn sonst irgendeine Unterstützung unsererseits.

Mit freundlichen Grüßen
Das Team der VDGE e.V.

Wir hoffen sehr, dass diese Antowrt keinen Zweifel daran lässt, was wir von Herrn Amelung halten und der Idee, ihn hier nach Konstanz einladen zu wollen.

Update 17. März

Natürlich liess die Antwort auf unsere E-Mail nicht lange auf sich warten und wir möchten sie Euch auch nicht vorenthalten:

Liebe Frau Löhner,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.

Ich teile Ihre Wahrnehmung zu Herrn Amelung nicht, ich halte ihn sogar für eine zentrale Figur für die Rechte von Transpersonen.

Ich habe Sie angeschrieben, da Sie ein bekannterer Verein am Bodensee sind und vielleicht ein ähnliches Interesse an einer unemotionalen Thematisierung einer wichtigen Debatte haben. Daher habe ich Ihnen eine nüchterne, nicht wertende Anfrage geschrieben. Lese ich mir nun Ihre Antwort durch, so finde ich gegenüber Herrn Amelung fast ausschließlich Diffamierungen, zudem beleidigen Sie mich mit der Frage, ob ich noch „alle Tassen im Schrank“ hätte. Was ich in Ihrer Mail tatsächlich nicht finden kann, ist Toleranz.

Liebe Grüße

Und selbstverständlich konnten wir auch diese Email nicht unbeantwortet lassen. Hier ist unsere Antwort auf die Antwort:

Lieber Herr Xxxxxx,

es tut mir leid, wenn Ihnen meine Mail negativ, beleidigend und untolerant aufgestossen sein mag.

Genau so und noch schlimmer fühlen wir uns, wenn wir Herrn Amelung zuhören.

Herr Amelung spricht TINA* Menschen (trans*, inter*, nicht-binär*, agender* und weitere) das Recht auf Selbstbestimmung ab. Er spricht uns sogar das Recht ab, die selbstgewählten Vornamen und Pronomen zu verwenden. Er diskriminiert vor allem nicht-binäre* Menschen.

Herr Amelung hat Sichtweisen, die eins zu eins mit eben denen übereinstimmen, die wir TERF nennen. Er ist trans-ausschliessend und psychopathologisierend. Er steht dafür, dass das Transsexuellengesetz so in seiner menschenverachtenden und teilweise sogar verfassungswidrigen Form weiter bestehen soll.

Das ist nicht diffamierend von uns gegen Herrn Amelung, sondern Fakt.

Einen Herrn Amelung einzuladen um über Themen von trans*, inter* oder nicht-binären Menschen zu reden, wäre genau so verrückt und einfach unvorstellbar falsch, wie das was Maybrit Illner letztens in ihrer Sendung im ZDF gebracht hat. Sie hat Beatrix von Storch als Antidiskriminierungsbeauftragte der AfD deklariert.

Ich bitte Sie eindringlich, Herr Xxxxxx, bevor Sie einen Herrn Amelung einladen, informieren Sie sich bitte zuerst eingehend über diese Person. Fragen Sie vor allem andere trans*, inter* und nicht-binäre Personen, statt sich von den Reden der TERFs einlullen zu lassen.

Seine Reden, würden so viel kaputt machen, was wir – die VDGE e.V. – in den letzten Jahren aufgebaut haben.

Mit freundlichen Grüßen
Das Team der VDGE e.V.

Da diese Kommunikation auch bereits Herrn Amelung persönlich erreicht hat und er, sowie die trans-ausschliessenden Schwurbler*innen um ihn herum sich auf X (ehemals Twitter), Instagram und Facebook bereits darüber lustig machen, möchten wir Danke sagen. Danke an Herrn Amelung, dass er das auf seinen Kanälen geteilt hat und so auf unserer Webseite für einen kleinen Besucherzuwachs gesorgt hat. Wie sagt man so schön: Auch schlechte Publicity ist Publicity. Nochmals Danke.

Ihr freundliches Team der VDGE e.V.

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