Ein Beitrag von Christin Löhner
Am 18. Dezember schrieb ich in meinem eigenen Blog einen Beitrag, in dem ich dazu aufgerufen hatte, uns aus dieser „Community“ LSBTTIQ* zu lösen. Dabei schrieb ich unter anderem auch Folgendes:
„Wir müssen viel sichtbarer werden! Wir müssen als eigenständige Community, mit eigenen expliziten Forderungen aufstehen und öffentlich werden! Wir müssen uns von den sexuellen Orientierungen los sagen und endlich selbstständig werden!“
Aber das ist nur der Anfang! Das ist noch lange nicht genug!
Am 28. August 1963 hielt Martin Luther King eine glühende Rede. Diese Rede fasste die wichtigsten damals aktuellen Forderungen der Bürgerrechtsbewegung für die soziale, ökonomische, politische und rechtliche Gleichstellung der Afroamerikaner in Form einer Zukunftsvision für die Vereinigten Staaten zusammen. Sie drückte Kings Hoffnung auf zukünftige Übereinstimmung zwischen der US-amerikanischen Verfassung, besonders deren Gleichheitsgrundsatz, und der gesellschaftlichen Realität aus, die weithin von Segregation und Rassismus geprägt war.
Wir sind heute an einem Punkt angekommen, an dem wir endlich aufstehen müssen und für unsere Rechte einstehen und kämpfen müssen – und zwar alle gemeinsam und einig!
Ich habe einen Traum… einen Traum, in dem ich einfach nur eine Frau bin, ein Mensch. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich habe einen Traum… einen Traum, in dem ich kein Etikett mit einem großen „T*“ mehr auf meiner Stirn kleben habe.
Ich habe einen Traum… einen Traum, in dem ich mich mit jemandem über mein Problem unterhalten kann, ohne direkt zu hören zu bekommen, dass mein Gegenüber ja auch einen schwulen Sohn hat.
Ich habe einen Traum… einen Traum, in dem ich vom Staat und den Krankenkassen nicht mehr lebenslang als „T*“ abgestempelt werde.
Ich habe einen Traum… einen Traum, in dem ich nicht mehr auf das Gutdünken von Gatekeepern angewiesen bin, um die für mich Lebensnotwendigen Maßnahmen zu bekommen.
Ich habe einen Traum… einen Traum, in dem es keine Gruppierungen und Vereinigungen mit dem großen T* im Namen mehr braucht.
Ich habe einen Traum… einen Traum, in dem ein „Aktionsplan Mensch“ für mich genauso Gültigkeit hat, wie für jeden anderen Menschen auch.
Stell Dir vor, Du lebst in ener Welt, in der es die Begriffe Transidentität, Transgender, Transsexuaität, Transmensch, Transfrau, Transmann, Trans und T* einfach nicht gibt.
Stell Dir vor, Du lebst in einer Welt, in der der Kern des Problems das Einzige ist, worüber man zu reden hat.
Stell Dir vor, Du lebst in einer Welt, in der es ganz normal ist, über Geschlechtsvarianten zu reden.
Stell Dir vor, Du lebst in einer Welt, wo sogar die Betroffenen selbst sich endlich einig sind und alle an einem Strang ziehen.
Diese Welt ist näher als Du vielleicht denkst. Diese Welt, dieser Tag wird bald kommen! Bist DU dann mit dabei?
Diese Welt wird im Oktober 2020 ihren Anfang haben.
Erstmals in der Geschichte des T*, werden dann Menschen aller Vereinigungen, egal ob sie von der dgti e.V., ATME e.V., BVT* oder VDGE e.V. sind, zusammen an einem Strang ziehen!
Sei bereit für diesen Tag!