Oder wie staatlich geprüfte und anerkannte Frauen von Feministinnen als perverse Männer, Pädophile oder Vergewaltiger stigmatisiert werden
In den letzten fünf bis zehn Jahren hat die Sichtbarkeit von geschlechtsvarianten (transsexuellen) und nonbinären Menschen immens zugenommen. Selbstbewusst und laut fordern sie ihr Recht auf Selbstbestimmung und gesellschaftliche Akzeptanz ein.
Im Gegenzug werden aber auch immer mehr Feminist*innen sichtbarer und lauter. Sie haben Angst um ihre eigene Unversehrtheit und um ihre Schutzräume. Sie sprechen geschlechtsvarianten Frauen ihre Weiblichkeit, ihr Frau-Sein ab und bringen sie in unmittelbaren Zusammenhang mit Pädophilie und Vergewaltigungen.
Im Jahre 2011 urteilte das Bundesverfassungsgericht: „Es ist wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis, dass die Zugehörigkeit eines Menschen zu einem Geschlecht nicht allein nach den äußerlichen Geschlechtsmerkmalen im Zeitpunkt seiner Geburt bestimmt werden kann, sondern sie wesentlich auch von seiner psychischen Konstitution und selbstempfundenen Geschlechtlichkeit abhängt.“
Mit diesem Urteil wurde ein uraltes, menschenverachtendes Relikt aus dem Transsexuellengesetz gestrichen: Die Notwendigkeit der geschlechtsangleichenden Operation für die Vornamens- und Personenstandsänderung. Ebenfalls mit diesem Urteil wurde entschieden, dass es rechtlich natürlich auch Frauen mit Penis geben kann und darf, so wie es auch Männer mit Vulva geben kann und darf.
So lange haben wir gekämpft um gesellschaftliche und auch rechtliche Akzeptanz zu erfahren und müssen uns nun der breiten Front von Feminist*innen gegenüber sehen, die uns diese Akzeptanz und dieses Recht wieder wegnehmen wollen.
Ja, natürlich müssen wir uns einer Urangst der Frauen stellen und diese ernst nehmen! Gerade und vor allem lesbische und feministische Frauen erfahren häufig körperliche und sexuelle Gewalt und Ausgrenzung und sie haben sich gewisse Schutzräume hart erkämpft. Dies müssen wir geschlechtsvariante Frauen respektieren.
Es ist jedoch absolut und völlig falsch, deshalb allen geschlechtsvarianten Frauen ihr Frau-Sein und ihre Weblichkeit abzusprechen, sie als perverse Männer abzustempeln und pauschal mit Gewalttätern, Pädophilen und Vergewaltigern in einen Topf zu werfen! Die aktuelle Debatte um Selbstbestimmung, Frau-Sein, Schutzräume und Feminismus stigmatisiert geschlechtsvariante Menschen, insbesondere Frauen, erneut als vermutliche sexuelle Gewalt- und Straftäter und die eigentlichen, cisgeschlechtlichen Männer, die die Statistiken sexueller Gewalt anführen, verschwinden dabei aus dem Blick.
Das ist nicht nur falsch, sondern vor allem auch gefährlich! Denn das erinnert nur zu sehr an die Nationalsozialistische Diktatur und Herrschaft unter der homosexuelle, sexualitäts- und geschlechtsnonkonforme Menschen stigmatisiert und ermordet wurden!
Die Aussage von Feministinnen, dass eine Frau nur eine Frau ist, wenn sie mit einer Vulva geboren wurde (J. K. Rowlings) ist nicht nur stigmatisierend und diskriminierend, sondern schlicht und einfach auch falsch.
Die Frauen der Frauenschutzorganisation Terre Des Femmes e.V. sprechen uns unser Frau Sein ab, indem auch sie sagen: „ja wir stehen für die Rechte aller Frauen – solange sie mit einer Vulva geboren wurden“. Im gleichen Atemzug stellen sie uns auf eine Stufe mit Vergewaltigern, indem sie uns nicht in ihren Schutzräumen wie Frauenhäusern oder Damentoiletten haben wollen.
Nach der Logik solcher Feministinnen, wäre ein Mike Hughes (Bilder) oder ein Balian Buschbaum (Bild) eine Frau und wäre in ihren Schutzräumen wie die Damentoilette oder Frauenhäusern herzlich willkommen und mit Kußhand aufgenommen.
Mit genau solch einem Gebaren war 2016 North Carolina mit einem sogenannten Bathroom Bill Gesetz in Verruf geraten. So sehr in Verruf, dass sich die US-Regierung unter Barack Obama sogar gezwungen sah, gegen North Carolina zu klagen. Das am 23. März verabschiedete Gesetz in North Carolina zwang Transgender-Menschen dazu, in öffentlichen Gebäuden nur jene Toiletten zu benutzen, die mit ihrem Geburtsgeschlecht übereinstimmten.
Aufgrund dieses Gesetzes rief der oben erwähnte Mike Hughes (Bilder) die #WeJustNeedToPee Bewegung ins Leben, indem er sich in Damentoiletten mit diesem Hashtag fotografieren ließ (Link, Link).
Im Gegensatz zu diesen Feministinnen, die uns unser Frau Sein, das Recht auf Selbstbestimmung und auf körperliche Unversehrtheit absprechen wollen, werden und wurden wir geschlechtsvariante Frauen sogar von höchst richterlicher Stelle und anhand von zwei unabhängigen Gutachten staatlich als Frauen anerkannt!
Wir sind staatlich rechtlich hoch offiziell dazu befugt, uns Frauen nennen und uns in eben diesen Schutzräumen der Frauen aufhalten zu dürfen.
Jeder geschlechtsvariante Mensch der anhand des Transsexuellengesetzes mit zwei unabhängigen Gutachtern und mit einem richterlichen Beschluß seinen Geschlechtseintrag hat ändern oder bestätigen lassen, ist genau dort richtig, wo er oder sie sich aufgrund seines Geschlechts hin verordnet.
Nur weil einige selbsternannte Schutzengel der Weiblichkeit und des Frau Seins uns dieses Recht absprechen wollen, macht es das deshalb nicht weniger zu unserem Recht!
Dieser Weg der TransitionAls "Transition" wird der Weg vom Coming Out bis zum "Ankommen" im Zielgeschlecht, zum Beispiel mit der letzten geschlechtsangleichenden Operation, bezeichnet. Hashtags: #transition #transsexualität #trans... den wir geschlechtsvariante Menschen vor oder auch hinter uns haben ist so bedeutsam, so lebensverändernd, so körperlich einschneidend, so voller Hürden, Steine, Stigmatisierung und nicht wieder rückgängig zu machen, dass ein cisgeschlechtlicher Mann der eine sexuelle Straftat plant, diesen Weg sicherlich nicht freiwillig auf sich nimmt.
Eine geschlechtsvariante Frau – auch wenn sie einen Penis hat – ist kein cisgeschlechtlicher Mann und hat sicherlich nicht vor, anderen Frauen irgendetwas weg zu nehmen oder gar anzutun! Genau so wenig wie ein geschlechtsvarianter Mann – auch wenn er eine Vagina hat – einem anderen Mann etwas wegnehmen oder antun würde!
Wir sind alles Menschen! Und wir sollten zusammen arbeiten und miteinander um unsere Rechte kämpfen, statt uns sogar innerhalb des gleichen Geschlechts aufzureiben und uns gegenseitig auf unsere Rechte oder Selbstbestimmung neidisch zu sein!
Ja! Geschlechtsvariante (transsexuelle) Frauen – egal ob mit oder ohne Operationen – können genau so lesbische oder nicht lesbische, feminine oder nicht feminine Feministinnen sein, wie es cisgeschlechtliche Frauen sein können! Und wir können genau so für die Rechte der Frauen kämpfen, wie wir es für unsere Selbstbestimmung tun!
Lasst uns das Kriegsbeil begraben und gemeinsam für unsere Rechte kämpfen!
Feministinnen dieser Welt vereinigt Euch!
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